Verkürzte Hörgerätversorgung
Der Hals-Nasen-Ohren-Arzt hat beim Patienten die Diagnose Schwerhörigkeit festgestellt und verordnet ein Hörgerät. Bei älteren Kindern und Erwachsenen ist zur Verordnung ein Ton- und Sprachdiagramm und eine Impedanz Messung erforderlich.

Das Hörgerät gleicht den Hörverlust aus und verbessert das Sprachverstehen des Patienten. Es gibt über ein Mikrofon empfangene und verstärkte Schallsignale an das Hörsystem weiter. Verschiedene Geräte stehen zur Auswahl, das geeignete Hörgerät wird anhand des individuellen Befundes, des subjektiven Höreindrucks und diverser Messungen am Patienten ausgewählt.

Der HNO-Arzt passt das Hörgerät an, kontrolliert den Sitz und testet die Verbesserung der Hörleistung. Die Krankenkassen übernehmen eventuell die Kosten für das Gerät bzw. mögliche Zuzahlungen.

Knochenleitungshörgeräte
Knochenleitungshörgeräte übertragen das Hörsignal direkt auf den Knochen und verstärken das Schallsignal linear.
Eine Variante sind knochenverankerte Hörgeräte. Bei diesen wird eine Titanschraube in die äußere Schicht des Schädelknochens platziert und ein Wandler am Ohr eingehängt.
Knochenleitungshörgeräte eignen sich bei Schallleitungsschwerhörigkeit, wenn das Hörvermögen operativ nicht verbessert werden kann.

Luftleitungsgeräte
Über einen kleinen Lautsprecher (Hörer) wird das Schallsignal in den äußeren Gehörgang und weiter an das Trommelfell abgegeben.
Arten von Luftleitungsgeräten:
• Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte (HdO): Das Gerät befindet sich hinter der Ohrmuschel in einem kleinen Gehäuse. Durch einen Schallschlauch wird das Schallsignal in den äußeren Gehörgang geleitet.
• In-Ohr-Hörgeräte (IO): Ein individuell geformtes Gehäuse wird entweder in der Ohrmuschel platziert (Concha-Geräte) oder im Gehörgang nahe des Trommelfells (Complete-in-Canal-Geräte).
Luftleitungsgeräte sind für gering bis hochgradig ausgeprägte Schallempfindungsschwerhörkeit geeignet, außer bei Taubheit.

Implantierbare Hörgeräte
Implantierbare Hörgeräte wandeln das empfangene Schallsignal in elektrische Spannungsschwankungen um, die zu einem elektromagnetischen Wandler gelangen, der an den Gehörknöchelchen implantiert ist. Der Gehörgang bleibt bei diesen Hörgeräten frei, das Gerät ist von außen nicht sichtbar.
Implantierte Hörgeräte werden bei Schallempfindungsschwerhörigkeiten eingesetzt, die nicht durch Luftleitungshörgeräte kompensiert werden können. Sie eignen sich auch für Schallleitungsschwerhörigkeiten, die operativ nicht zu bessern sind.